Bachfesttage Köthen – PWA

(54) Martina Gedeck & Mayumi Hirasaki

03Sep.19:0020:1519:00 - 20:15(GMT+02:00) 0 Like(54) Martina Gedeck & Mayumi Hirasaki

Veranstaltungsdetails

Martina Gedeck liest aus „Die Wand“
Mayumi Hirasaki (Violine) spielt aus den Sonaten und Partiten

Die Schauspielerin Martina Gedeck zählt zu den wenigen internationalen Kinostars Deutschland. In ihrem vor 10 Jahren erschienen und mehrfach ausgezeichnetem Film DIE WAND spielte sie eine Protagonistin, die alleine mit ihrem Hund in eine unerklärliche Isolation in den österreichischen Alpen gerät und sich nach und nach in einem inneren Monolog mit der Situation abfindet – musikalisch im Film untermalt mit Musik aus den in Köthen entstandenen Sonaten und Partiten für Violine solo. Bei einem gemeinsamen Auftritt von Martin Gedeck und Mayumi Hirasaki bei den Montforter Zwischentönen in Österreich entstand gemeinsam mit Folkert Uhde vor mehr als zwei Jahren die Idee, die eindrückliche Atmosphäre dieses Films in einer musikalischen Lesung in Köthen wieder auferstehen zu lassen.

PROGRAMM

Lesung aus »Die Wand« von Marlen Hausdorfer

Johann Sebastian Bach
Partita d-Moll BWV 1004: Allemanda
Sonate g-Moll BWV 1001: Adagio
Partita h-Moll BWV 1002: Allemanda
Sonate C-Dur BWV 1005: Largo
Partita d-Moll BWV 1004: Sarabanda
Sonate a-Moll BWV 1003: Andante

Ende Dezember 1717 trat Johann Sebastian Bach sein Amt als Kapellmeister des Fürsten von Anhalt-Köthen an. Hinsichtlich des künftigen Repertoires musste er sich hier gründlich umstellen: Hatte er zuvor in Weimar vorwiegend Orgelmusik und Kirchenkantaten komponiert, so lag der Schwerpunkt in Köthen angesichts einer hervorragenden Hofkapelle auf Instrumentalwerken. Bach schuf daraufhin während der folgenden fünf Jahre einen großen Teil seiner instrumentalen Kammer- und Ensemblemusik, darunter auch die höchst anspruchsvollen Kompositionen für die Soloinstrumente Traversflöte, Violine und Violoncello.

Die sechs Solowerke für Violine komponierte Bach um 1720; es handelt sich dabei um drei Sonaten, die nach dem Muster der italienischen Kirchensonate aufgebaut sind, sowie drei Suiten, welche er in seiner Originalhandschrift als »Partia« bezeichnete. Mit der Komposition dieser gewaltigen Sammlung für unbegleitete Violine griff Bach eine Virtuosentradition auf, die viele italienische und deutsche Geiger seit dem späten 17. Jahrhundert etabliert hatten: Als Krönung ihrer eigenen kompositorischen und interpretatorischen Fähigkeiten schrieben unter anderem Carlo Ambrogio Lonati, Francesco Geminiani, Heinrich Ignaz Franz von Biber, Johann Georg Pisendel und Johann Paul von Westhoff Werke für Violine solo. Insbesondere die 1696 in Dresden veröffentlichten sechs Solosuiten von Westhoff dürften Bach bekannt gewesen sein, da dieser komponierende Geiger seine letzten Lebensjahre am Weimarer Hof verbrachte, wo sich 1703 auch der junge Bach aufgehalten hatte.

Wie die Vorgängerkompositionen in dieser Besetzung sind auch Bachs Kompositionen für Violine solo von dem ehrgeizigen Bestreben durchzogen, auf einem Melodieinstrument mit begrenzten Möglichkeiten zum akkordischen Spiel den gewohnten harmonischen und kontrapunktischen Reichtum seiner Musiksprache zu präsentieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die technisch-virtuosen Möglichkeiten des Violinspiels bis an die Grenzen ausgereizt und die Violine als mehrstimmig spielendes Instrument aufgefasst.

Weitere Informationen zu den Mitwirkenden:
https://www.martinagedeck.com/
https://www.mayumihirasaki.com/vita

Foto: Karel Kühne

Zeit

3. September 2022 19:00 - 20:15(GMT+02:00)

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